Traumatherapie

Ein Trauma ist eine seelische Wunde, die auf ein oder mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen die Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums im Zustand von extremer Angst und Hilflosigkeit überfordert waren.
Ein Teil der im Schock mobilisierten Energie bleibt wie eingefroren im Nervensystem gebunden.
Ein Trauma ist in diesem Sinne keine Krankheit, sondern ein neurobiologischer Überlebensprozess, der nicht zum Abschluss gebracht wurde.

 

Ist der Mensch ausserstande, eine traumatische Erfahrung vollständig zu verarbeiten und zu integrieren, entwickelt er in der Folge Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS):
Die hohe Erregbarkeit der Amygdala (Teil des limbischen Systems) löst extreme Irritierbarkeit aus. Bewusst oder unbewusst vermeidet die betroffene Person Dinge, Situationen, Themen und sogar Gefühle, die sie an das Trauma erinnern könnten. Es entwickelt sich u.U. eine chronische Hyperstressphysiologie, die sich in Körperverspannungen, Schwächung des Immunsystems, Flashbacks, Wahrnehmungsveränderungen, Angst- und Beklemmungszuständen äussert. Das sympathische Nervensystem ist in einem übererregten Zustand (hyperarousal), die neuro-endokrine Reaktionsfähigkeit hingegen verringert.

 

Ereignisse, die ein Trauma auslösen können sind u.a.:

  • Gewalterfahrungen als Opfer/Zeuge, Misshandlungen, sexueller & seelischer Missbrauch
  • Unfälle, operative Eingriffe, belastende medizinische Behandlungen, Abtreibungen
  • Verlust einer nahestehenden Person durch Tod oder Trennung

Nicht selten liegen die Ereignisse in der Kindheit und können von der betroffenen Person nicht mehr bewusst nachvollzogen werden.

 

Es gibt heute verschiedene Methoden, die speziell der Trauma-Behandlung dienen und die sich teilweise sehr gut ergänzen. Folgende Methoden fliessen in meinen Zugang zum Thema Trauma ein:

 

Die Somatische Traumatherapie (Somatic Experiencing SE nach Dr. P. Levine) ist ein neurophysiologisch-psychologischer Ansatz, bei dem es nicht notwendig ist, das Trauma zu erinnern und mental abzuhandeln. Der Zugang zur Heilung geschieht in erster Linie über die körperlichen Symptome und die Nutzbarmachung der in ihnen gespeicherten Energie.

 

Polarity hat sich als wirksame Methode zur Erdung und Ressourcenfindung bewährt.
Über Körperarbeit wird das überaktivierte Nervensystem wieder ins Gleichgewicht gebracht.

 

Die Psychodynamisch imaginative Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann ist ein stark ressourcenorientiertes Verfahren, welches sich der Traumathematik mit Hilfe innerer Bilder auf sanfte Weise nähert.

 

Die analytische Psychologie nähert sich dem Trauma über die Traumarbeit und aktive Imagination.